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Sperren
Gerät zum Anlegen von Minensperren
Der Minenwerfer Skorpion (MiW), eingesetzt bei den Panzerpionieren und Luftlandepionieren, dient zum Anlegen der Wurfminensperren. Aus der Fahrzeugfamilie M113 stammend, kann der Minenwerfertrupp (zwei Fahrzeuge) in kürzester Zeit viele hundert Wurfminen verlegen. 

 

Zum Anlegen von Verlegeminensperren verfügen die Pioniere über das Minenverlegesystem 85 (MiV). Mit diesem Gerät ist es möglich, Panzerabwehrverlegeminen über und unter der Erde in kürzester Zeit zu verlegen. Bei der Verlegung unter der Erde reißt eine Art Pflug den Boden auf, die Mine rutscht in die Furche und der Verleger schließt das Erdreich automatisch. Als Zugfahrzeug und Transportfahrzeug für die Minen fungiert auf dem Bild ein MAN 7 Tonner.  
Zum Anlegen einer Minensperre ist das vorherige Vermessen sehr wichtig. Dazu bedient sich die Pioniertruppe dieses Entfernungsmessers auf Dreibein, dem sogenannte ELDI. Dieses Gerät ist auch geeignet um z.B. bei Erkundungen Flussbreiten zu ermitteln. 
Gerät zum Anlegen von Bausperren
Neben Minensperren lassen sich auch andere Arten von Sperren anlegen. Sogenannte Bausperren können vorbereitet sein, z. B. Sprengtrichteranlagen oder Fallkörper. Anzulegende Bausperren sind z. B. Gräben oder Drahtsperren. Hier zu erkennen ist der Bau eines Drahthindernisses, eines 'spanischen Reiters'. Der aus Holz gefertigte Reiter wird mit Banddraht umwickelt. Dazu dient das Banddrahtverlegegerät, zum Schutz dicke Lederhandschuhe. Drahtsperren haben hohe Sperrfähigkeit gegen Personen, mittlere gegen Fahrzeuge. 
Auch zum Anlegen von Drahtsperren geeignet: die S-Draht Rolle. Verfügbar in drei Größen, ist diese Rolle zum schnellen Verlegen sehr gut geeignet. Auf dem Bild sind drei Rollen in Form eines Dreifachrollenzaunes verlegt. Zur Erhöhung der Sperrfähigkeit werden zusätzlich Bodenhindernispfähle eingebracht. An dem in der Mitte erkennbaren Pfahl ist zusätzlich noch ein Rauchkörper zur Alarmierung befestigt. Dieser wird über einen Zugdraht ausgelöst.   
Minen
Per Hand oder mit dem Minenverleger 85 auszubringen ist die Panzerabwehrverlegemine DM 31. Diese Mine gehört zur 2. Generation dieser Kampfmittel und reagiert auf Magnetfelder. Ein weiteres Merkmal der DM 31 ist die Fähigkeit, sich selber zu sichern. Nach einer vorgegebenen Wirkzeit stößt die Mine die auf dem Bild erkennbare Markierungshülse aus. Nach der Eigensicherung kann man den Sprengkörper aufnehmen und später wieder verwenden.  
Zum Anlegen von Sicherungsminensperren verwenden Pioniere und Kampftruppe die Panzerabwehrverlegemine DM 21. Diese Mine der 1. Generation wird nicht verdeckt verlegt und kann einfach per Hand entsichert und gesichert werden. 
Mit der Panzerabwehrrichtmine können schnell Wege und Gassen geschlossen werden. Ausgelöst wird die Mine, eine Art Panzerfaust auf Stativ, durch einen in Schussrichtung verlegten Lichtwellenleiter. Wird dieser überfahren oder anderweitig unterbrochen, fliegt die Rakete los und durchschlägt jede Panzerung.  
Die durch den Minenwerfer Skorpion ausgelegte Panzerabwehrwurfmine AT2 wirkt auf der gesamten Fahrzeugbreite und wird durch einen Kratzdraht ausgelöst. Auch diese Mine gehört zur 2. Generation, sie kann sich nach festgesetzter Wirkzeit selbst zerstören. Diese Mine kann auch durch die Artillerie mit dem Raketenartilleriesystem MARS verschossen werden. Eine Wiederaufnahme der AT2 ist nicht möglich. 
Gerät zum Minenräumen

Mit dem Minenräumpanzer Keiler (MRPz) verfügen die Kampfbrigaden der Mechanisierten Divisionen über ein hervorragendes Mittel zum schnellen Durchbrechen von Minensperren. Zum humanitären Minenräumen ist dieses Gerät nicht geeignet. Mit Hilfe eines rotierenden Schlagwerkes wirft der Keiler Minen und andere Kampfmittel aus der Minengasse oder bringt diese zur Detonation. Für das Fahrwerk des Keilers wurden noch existierende gegossene Wannen des Kampfpanzers M 48 verwendet. 

Steht der Kampftruppe kein Minenräumpanzer zu Verfügung, oder soll nur ein Minenpfad in eine Minensperre geschlagen werden, kann eine Minenräumleiter eingesetzt werden. Die Leiter selbst wird aus einem Paket verschossen und besteht zum großen Teil aus Sprengstoff. Zur Detonation gebracht, sollen so Kampfmittel des Gegners zur Wirkung gebracht werden. Es können natürlich mehrere Minenräumleitern nebeneinander oder hintereinander verschossen werden um eine breitere oder längere Bresche zu schlagen. 

Im erweiterten Aufgabenspektrum der Bundeswehr spielt das Räumen von Minen und anderen Kampfmitteln eine immer größere Rolle. Da der Minenräumpanzer Keiler für das humanitäre Minenräumen wenig geeignet ist, hat die Bundeswehr für dieses Aufgabespektrum den Minebreaker beschafft. Der Kettenantrieb verleiht ihm hohe Beweglichkeit, die Panzerung garantiert den Schutz der Besatzung. 

Trotz der Mechanisierung der Minensuche bleibt insbesondere Nicht-Pionieren manchmal nur die Handarbeit. Das Räumen von Flächen mit der Minensuchnadel ist im militärischen Minenräumen selten vorgesehen und auch zu aufwendig. Zum Anlegen einer Trittspur, zum sicheren Bewegen in verminten Gebiet, ist die Nadel sehr nützlich. Die auf dem Bild erkennbare Minensuchnadel ist nur für die Ausbildung zugelassen, für den Einsatz verfügt die Bundeswehr über nicht-magnetische Nadeln aus NVA Beständen. 
Seit dem 2. Weltkrieg verfügen Pioniere weltweit über Minensuchgeräte. Mit diesen Geräten findet man alle Minen und Kampfmittel mit Metallanteil. Ob durch ein akustisches Signal nun eine Mine oder eine Konservendose angezeigt wird... bleibt ungewiss und muss letztendlich doch oft in gefährlicher Handarbeit festgestellt werden!

(Bildquelle: Vallon GmbH/ Eningen)

Besonders Personal, dass als Minenräumer eingesetzt wird, muss gegen Splitter- und Sprengwirkung gut geschützt werden. Erst seit die Soldaten der Bundeswehr auch im Ausland dienen, wird an geeigneten Schutzanzügen gearbeitet. Das Bild zeigt ein frühes Muster, genannt 'Somalia'. Das Gewicht des Anzuges und die damit verbundene Bewegungseinschränkung machen die Minensuche per Hand nicht einfacher.  
Zur Markierung von Minensperren und Kampfmitteln stehen Pionieren und Kampftruppe verschiedene Möglichkeiten zu Verfügung. Die hier auf dem Bild zu sehende Rolltasche ist eine Kombination für die Kampftruppe, Minensuchnadeln und Markierungsfähnchen werden hier zusammen geliefert. 
Sprengen
Sprengkörper
Schneidladungen
Schneidladungen dienen zum Zerschneiden mittels Sprengen. Der von einer Kupferschicht ausgekleidete und in Form einer gestreckten Hohlladung angeordnete Sprengstoff, schneidet je nach Menge jeden Werkstoff bis zu einer bestimmten Tiefe. Hier zu sehen die Schneidladung 20 Kg in der Exerzierausführung. 
Schneidladung 9 Kg mit ausgezogenen Abstandsblechen. 
Schneidladung 2 Kg, ebenfalls mit ausgezogenen Blechen. Auf dem Bild gut erkennbar sind die mechanischen Vorrichtungen, die zum Verbinden mehrerer Ladungen zu einer Reihe dienen. Diese Schneidladung ist mit Hilfe einer Sprengschnur zum Sprengen vorbereitet. 
Sprengrohre
Sprengrohre werden verwendet um Sperren, in der Regel aus Draht und Holz, zu öffnen. Diese mit Sprengstoff gefüllten Rohre können zu einem beliebig langen Sprengrohr zusammen gesteckt werden. Am Ende des Rohres auf dem Bild sieht man eine Kappe, die einen einfachen Vorschub unter eine Sperre gewährleistet. 
Feste Sprengkörper
Immer weniger in der Nutzung: feste Sprengkörper. Der auf dem Bild zu sehende Körper ist ein Sprengkörper 100 g. Dieser runde Körper ist gut geeignet für das Laden von Bohrlöchern in Holz oder Beton. Er besteht aus Trinitrotoluol (TNT). Verpackt ist das TNT in paraffinierten Papier. 
Der Sprengkörper 25 kg dient speziell zum Füllen der Sprengschachtanlagen. Durch Sprengen dieser Anlagen entstehen Trichtersperren gegen Fahrzeuge. Erkennbar sind Sprengschächte an großen Deckel in der Fahrbahn, manchmal noch zu finden in deutschen Mittelgebirgen. 
Formbare Sprengkörper
Formbare Sprengkörper, hier der Körper 500 g aus Nitropenta (PETN), haben den Vorteil dem Sprengobjekt besser angepasst werden zu können. Im Volksmund als 'Plastiksprengstoff' bezeichnet, ersetzt diese knetbare Sprengmasse die festen Sprengkörper. 
Zündmittel und Anzündmittel
Die Anzündschnur dient zum Übertragen eines Zündfunkens auf eine Sprengkapsel. Sie besteht aus Schwarzpulver, umgeben mit Kunststoff. Durch entsprechendes Zurechtschneiden der Schnur besteht die Möglichkeit, den Zündpunkt der Zündung einer Sprengung recht genau zu planen.  
In Verbindung mit einem Anzündschnuranzünder (linkes Ende) und einer Sprengkapsel (gelbe Kappe) dient die Anzündschnur zum Zünden eines Sprengkörpers. Die hier zu sehende Konstruktion kann vorbereitet bezogen werden und wird Sprengkapselzünder (SKZ) genannt. 
Die Sprengschnur aus PETN dient in der Regel zum Übertragen einer Zündung auf eine oder mehrer Sprengladungen. In wenigen Fällen, wie hier zu sehen gewickelt um ein Stahlrohr, kann man Sprengschnur auch selbst zum Sprengen verwenden. 
Zündungen können auch elektrisch ausgelöst werden, hier über die elektrische Sprengkapsel. Gehalten wird die metallische Kapsel von dem Sprengkapselhalter, der mithilfe eines Gewindes in Sprengkörper eingedreht werden kann. 
Sprengladungen, insbesondere versteckte Ladungen, werden durch Zug- oder Druckzünder ausgelöst. So kann dieser Zünder z.B. über einen Stolperdraht ausgelöst werden. Auch dieser Zünder kann mit einem Gewinde fest mit einem Sprengkörper verbunden werden. 
Knickzünder sind stabförmige und wasserdichte Zünder. Sie werden ebenfalls zum Zünden versteckter Ladungen oder der Panzerabwehrverlegemine DM 21 verwendet. Dazu wird der Zünder auf der Rückseite der Mine in einen Zündkanal eingeschraubt. 
Sprengzubehör
Zum Auslösen einer elektrischen Zündung ist natürlich elektrischer Strom nötig. Dieser wird mit Zündgerätesätzen erzeugt. Das Gerät links, die Zündmaschine, verfügt über Anschlussmöglichkeiten für zweiadriges Kabel, eine Kurbel zur Stromerzeugung und einen Druckknopf zum Auslösen. Rechts unten sieht man ein Gerät zum Durchmessen der Zündleitungen.   
Für Arbeiten rund ums Sprengen sind verschiedene Werkzeuge nötig. Neben handelsüblichen Dingen wie Zange und Isolierband findet sich in der Tasche auch eine Würgezange zum Anwürgen von z.B. Sprengkapseln. 
Material der Spezialpioniere
Ein Schwerpunkt der Arbeit der Spezialpioniere ist der Feldlagerbau- und Betrieb. Dazu verfügen diese Pioniere, sie tragen die Uniform des Heeres und der Luftwaffe, über verschiedene Container. Diese festen Unterkünfte dienten schon vielen Kontingenten im Einsatz als Unterkunft, zur täglichen Hygiene oder Verpflegung. Auch Kräne und Transportfahrzeuge gehören zur Ausstattung der Feldlagerkompanien der Spezialpionierbataillone. 
Auch die neueste Generation an Zeltmaterial steht der Bundeswehr inzwischen zu Verfügung. Generationen ehemaliger Soldaten würden beim Anblick des "Innenlebens" eines solchen Zeltes mit Wehmut an vergangen Zeiten unter undichten Zeltplanen denken. 
Der zweite Auftrag der Spezialpioniere, der Pipelinebetrieb, erfordert besonders geschultes Personal zur Brandbekämpfung. Diese Feuerwehrleute in Uniform verfügen über geländegängige Löschfahrzeuge, die auch bei den Feuerwehren der fliegenden Verbände anzutreffen sind. 
Selbstverständlich gehören zur Ausstattung der Pipelinepioniere auch die nötigen Pipelinerohre. Mit vielen verschiedenen Zusatzteilen kann die Versorgung mit Betriebstoffen und auch Wasser sichergestellt werden. 
Zum Betrieb des Pipelinematerials sind geeignete Pumpen unerlässlich. Diese verfügen über einen eigenen Kraftantrieb und können durch ein Fahrzeug bewegt werden. 
Im Verbund mit der ABC Abwehrtruppe stellen Spezialpioniere auch die Versorgung mit Wasser sicher. Hier zu sehen ein 15.000 Liter Rohwassertank. 






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